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Von der Holzkirche zum Architekturjuwel

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Wie ein Kunstwerk kommt die Dornbuschkirche daher. Dass sich in dem schlichten Bau ein Gotteshaus befindet, mag man kaum glauben. Einzig das bunte Glasfenster, das aus 10 000 kleinen Scheiben besteht und den gekreuzigten Christus zeigt, weist auf den evangelischen Charakter des Hauses hin. Doch die Kirche sah keinesfalls schon immer so aus. Das nahm ein Team aus der Gemeinde zum Anlass, einen 58-minütigen Film über die Geschichte der Dornbuschkirche zu drehen. Joachim P. Müller war verantwortlich für die Produktion, Peter Seibel für die Regie sowie Conny Schnell für Text und Moderation. Nun ist er fertig und trägt den Namen "Die Kirchen der Evangelischen Kirchengemeinden".

Die evangelische Dornbuschkirche hat schon vielerlei hinter sich, beziehungsweise hinter diesem Namen verbarg sich schon Verschiedenes: 1930 bezog die ein Jahr zuvor gegründete Gemeinde eine Holzkirche, auch "Notkirche" genannt. Da sie im Sperrgebiet lag, wurde sie nach dem Krieg von der US-Armee beschlagnahmt, die Gemeinde wich in ein Gasthaus aus. Ab 1948 konnten in der Holzkirche wieder Gottesdienste gefeiert werden. Der Stadtteil wuchs in den 50er Jahren, die entsprechend vergrößerte Gemeinde bezog 1962 einen Neubau. Für die schlichte, von Beton geprägte Architektur schuf Hans Adam ein buntes, 125 Quadratmetergroßes Glasfenster. Doch die Zahl der Gemeindemitglieder schrumpfte. Statt 12 000 Mitgliedern gab es nur noch 3500. Den sonntäglichen Gottesdienst in einem spärlich besetzten Raum auszurichten, kann auch für jeden Pfarrer eine psychische Belastung sein. Und so entschied man sich in den 90er Jahren, nachdem sich auch der Bau sanierungsbedüftig zeigte, für eine Verkleinerung des Gebäudes. Der von dem Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt verantwortete Umbau rückte das bunte Glasfenster in den Mittelpunkt. 2005 konnte der Bau bezogen werden und ist seitdem mit mehreren Architekturpreisen ausgezeichnet worden. Die "Dornbuschkirche" hat also eine sehr wechselvolle Geschichte, die anschaulich mit originellen Texten und Bildmaterial geschildert wird. Wer Interesse an dem Film hat, kann sich an die Evangelische Dornbuschgemeinde, Carl-Goerdeler-Straße 1, wenden.




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