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Freibäder im Usinger Land haben gute Wasserqualität - Schwimm-Meister achten aufs ordentliche Verhalten der Badegäste

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"Die Menschheit ist gar nicht so schlecht, wie sie manchmal gemacht wird", sagt Achim Fortner. Mit dieser Feststellung spricht der Schwimm-Meister ein pikantes Thema an, über das die TZ berichtete: Im Usinger Hattsteinweiher wurden bei Untersuchungen einmal mehr zu viel Harnstoffe im Wasser gemessen. Deshalb muss die Stadt immer wieder viel Geld in die Hand nehmen, um die Wasserqualität des Weihers zu sichern.

Fortner glaubt in diesem Zusammenhang nicht, dass die Badegäste für den hohen Harnstoffgehalt verantwortlich sind, da sie ihr "Geschäft im Wasser machen", statt die Toilette aufzusuchen. "Wer verschwitzt und gut eingecremt ins Wasser geht, sorgt für den gleichen Effekt", sagt Fortner.

Im Freibad gebe es solche Probleme nicht, so der Schwimm-Meister weiter. Denn hier sorge der Einsatz von Chlor und Aktivkohle dafür, dass die Wasserqualität immer optimal sei. Seit Beginn der Woche besuchten rund 6000 Besucher das Waldschwimmbad, das mit einer Wassertemperatur von 29 Grad einen Spitzenwert vorweisen konnte. Trotz der hohen Temperaturen sorge eine beständige Chlorzufuhr dafür, dass sich keine Krankheitserreger bilden können. "Der Einsatz von chemischen Zusätzen ist natürlich bei erhöhten Besucherandrang wie in den letzten Tagen besonders wichtig, da potenziell mehr Krankheitserreger ins Wasser gelangen können", weiß Fortner.

Rund 20 000 Euro setzt die Stadt Neu-Anspach in der Freibadsaison dafür ein, um für sauberes Wasser im Waldschwimmbad zu sorgen. Und Pipimachen machen, so Fortner weiter, sei in seinem Freibad kein Problem. "Unsere Gäste benutzen die Toiletten des Bades und nicht das Schwimmbecken", stellt er fest.

So sieht es auch sein Wehrheimer Kollege Ralf Pauly. "Wir haben gute sanitäre Einrichtung, die häufig gereinigt werden. Da erübrigt sich das Thema", erklärt der Schwimm-Meister. Außerdem wirke auch die soziale Kontrolle der Badegäste untereinander. "Das Wasser ist klar und jeder sieht sofort, wenn sein Nebenmann etwas macht, was er nicht darf", sagt Pauly. Sollte doch einmal ein solcher Sünder ertappt werden, so kann er mit einem Schwimmbad-Verbot rechnen.

Der Schwimm-Meister weiß, wie seine Kollegen aus den Nachbargemeinden auch, dass Sonnencremes und verschwitzte Schwimmer die Harnstoffe im Wasser erhöhen.

Regelmäßige Reinigung

Um diesen Gefahren Einhalt zu gebieten, werde im Wehrheimer Freibad, das in den letzten Tag über 10 000 Gäste verzeichnete, das Wasser alle vier Stunden einmal komplett umgewälzt. "Hinzu kommt noch, dass die Filteranlage das Wasser regelmäßig reinigt", sagt Pauly. Außerdem werde dem 1,6 Millionen Liter fassenden Schwimmbecken über eine Messzelle immer die benötigte Menge Chlor zugeführt. "Dieser bewegt sich zwischen 0,3 und 0,6 Milligramm pro Liter Wasser", rechnet Pauly vor und ergänzt: "So ist dafür gesorgt, dass unsere Wasserqualität immer im grünen Bereich ist." Dieser grüne Bereich ist laut Gregor Wortmann, Schwimm-Meister im Schmittener Freibad, das seit Beginn der Woche rund 6000 Gäste aufsuchten, auch in seinem Bad gegeben. "Wir führen immer wieder Frischwasser zu und reinigen die Filteranlage, die dann die Schadstoffe im Wasser ausspült. Wenn da jemand mal ins Wasser macht, ist das nicht so tragisch", stellt er fest.

Wie in den anderen Freibädern auch, werde die Wasserqualität im Schmittener regelmäßig durch Institute wie Fresenius kontrolliert. "Wir müssen Trinkwasserqualität bieten", erläutert Wortmann. Aber das sei mit dem guten Taunuswasser kein Problem. "Die Frankfurter hätten das auch gerne", schmunzelt der Schmittener Schwimm-Meister.




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