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Standort gesucht - Noch immer weiß die Gemeinde nicht wohin mit den Sozialwohnungen

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Die Entscheidung über eine Nachfolgelösung für die marode gemeindliche Liegenschaft Grabenstraße 5-7 in Schloßborn lässt weiter auf sich warten. Sicher und auch unbestritten sind derzeit nur drei Dinge: Die von zwei Personen bewohnten Sozialwohnungen in der Grabenstraße sind diesen nicht mehr länger zuzumuten, eine Sanierung des Hauses scheidet we-gen des miserablen Zustandes aus wirtschaftlichen Gründen aus, und die "Mobilen Wohncontainer", die auf ein Gelände am alten Wasser-werk im Quäken gerollt werden sollten, sind wohl endgültig vom Tisch. Unklar, seit Donnerstag mehr denn je, ist jedoch, was stattdessen werden soll.

Die in der Sitzung des Bauausschusses grundsätzlich goutierte Idee, die beiden Wohnungen im alten Gemeindehaus am Caromber Platz nach Umbau und Sanierung unterzubringen, ist zwar noch im Rennen. In der Gemeindevertretersitzung am Donnerstag wurde jedoch von Karin Kempf (FWG) be-antragt, zweigleisig zu fahren. Es sollten nicht nur die Kosten für den auf 111 000 Euro geschätzten Umbau des Gemeindehauses, wie im Bauausschuss beschlossen, exakt ermittelt, sondern auch nach einer weiteren Alternative gesucht werden. Der Evangelische Verein für Innere Mis-sion (EVIM) plant bekanntlich die Rückabwicklung des Betreuten Wohnens im Schloßborner Weg. Kempf beantragte daher, Erkundi-gungen einzuholen, ob die Ge-meinde nach Ablauf der bis jetzt noch festgeschriebenen Nutzungs-bindung zwei der gut 40 Quadrat-meter großen und dann bindungs-freien Wohnungen mieten oder kaufen kann - und wenn ja, zu welchen Tarifen.

Die FWG-Initiative wurde einstimmig verabschiedet, die CDU, die zuvor beantragt hatte, die Suche nach Alternativen nicht auf die derzeit zwei Sozialmieter zu beschränken, hatte, wenn auch offensichtlich zaudernd, dem FWG-Antrag ebenfalls zugestimmt.

Kempf hatte ihren Antrag unter anderem damit begründet, dass die geschätzten 111 000 Euro für den Umbau des Gemeindehauses kaum ausreichen werden, da vermutlich weitere 30 000 Euro für energeti-sche Maßnahmen hinzukämen und man dann schon bei 140 000 Euro wäre. Auf die Miete bezogen, hätte sich die Maßnahme dann frühestens in 17 Jahren amortisiert, notwendige Instandhaltungskosten und Abschreibung nicht eingerechnet. Man müsse sich da schon die Frage stellen, ob die Anmietung von Wohnungen nicht die wirtschaftlichere Alternative ist.

"Heiße Kiste"

Das Gemeindehaus bleibt aber auch für die FWG eine Alternative. Allerdings: Kempf beantragte nicht nur, die Kosten genau zu ermitteln, sondern auch, dass die Recherche kostenneutral erfolgt. Heißt: Das Bauamt der Gemeinde muss es richten, für einen externen Planer gab es vom Parlament kein grünes Licht. Bürgermeister Thomas Fischer (CDU) hat offenbar Bedenken, "eine heiße Kiste", kommentierte er die Kempf-Ansage. Natürlich habe man mit Bauamtsleiter Dieter Weinell einen Bauingenieur, der so etwas kann, in den eigenen Reihen, aber leider keinen Statiker. Einen solchen werde man, so Fischer, wegen des schlechten Zustandes des Flachdaches aber sicher brauchen.




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