Ihr ging es immer darum, Vorurteile zwischen beiden Seiten auszuräumen. "Und das setzt die persönliche Begegnung voraus", weiß Margarete Portefaix, die von ihren Freunden liebevoll "Gretel" gerufen wird. Und für die Begegnungen zwischen Deutschen und Franzosen setzt sie sich sei Jahrzehnten ein. Ohne ihr Engagement wäre die Partnerschaft zwischen Oberursel und Epinay sicher nicht so lebendig.
"Sie hat enorm große Verdienste, unendlich viele Verbindungen aufgebaut", würdigt Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD). Das weiß auch Parlamentschef Dr. Christoph Müllerleile (OBG). Er hat daher vorgeschlagen, dass Margarete Portefaix das Ehrenbürgerrecht der Stadt Oberursel verliehen wird. Die Stadtverordnetenversammlung wird am kommenden Donnerstag über diesen Vorschlag entscheiden - von einer Zustimmung ist auszugehen.
"Sie hat das wirklich verdient", sagt Brum. Vermutlich haben einige Stadtverordnete ähnliche Erinnerungen wie der Rathauschef. Brum weiß noch, als er das erste Mal nach Epinay kam, stand Margarete Portefaix am Zug, um ihn und die übrigen Besucher aus Oberursel abzuholen. "Und das gilt für zig Generationen."
Portefaix, 1929 in Köln geboren, engagierte sich schon als Gymnasiastin für die Verständigung in Europa: Sie trat der Internationalen Freundschaftsliga bei, Teil der britischen International Friendship League (IFL).
Als Studentin lernte sie dann in Bonn ihren späteren Mann Pierre Portefaix kennen, Leiter der französischen IFL-Sektion. Nach der Hochzeit lebte das Paar in Frankreich. Von 1965 an war Margarete Portefaix dann unverzichtbare Dolmetscherin und Koordinatorin bei den Begegnungen zwischen Oberursel und Epinay. Sie ebnete Wege und musste mitunter auch Wogen glätten. Und sie machte immer wieder deutlich, dass die Beziehungen zwischen den Partnerstädten das wertvollste Kapital eines vereinten Europas sind. Seit den 80er Jahren wohnt sie abwechselnd in Saint-Gratien, einer Nachbargemeinde von Epinay, und in Oberursel.