Sozialdezernent Carsten Müller (SPD) präsentierte im Jahr 2006 gemeinsam mit dem Diakonischen Werk als Partner das erste der drei regionalen Beratungszentren in Dietzenbach für die Kreisregion Mitte. Es folgten die Zentren in Dreieich-Sprendlingen und Rodgau Nieder-Roden mit den Trägern Paritätische Projektegesellschaft und Caritasverband. Das Beratungszentrum für die Kreisregion Ost verfügt über eine Außenstelle im Seligenstädter St. Josephshaus.
Mittlerweile sind die Verträge ausgelaufen und wurden nun verlängert. "Die heutige Verlängerung der Verträge ist die logische Folge einer jahrelangen, erfolgreichen Zusammenarbeit und sichert die Fortführung notwendiger sozialer Leistungen im Kreis Offenbach", machte Carsten Müller bei der Vertragsunterzeichnung im Beratungszentrum Ost in Rodgau deutlich. "Wir haben seinerzeit die Beratungszentren ins Leben gerufen, weil wir festgestellt haben, dass gerade Familien oftmals mehrere Problemlagen haben. Deshalb wollten wir feste Anlaufpunkte schaffen und die Angebote bündeln. Zudem können sich die Berater untereinander austauschen und ihr Vorgehen auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen", so Müller.
Schulden-Probleme
Das Netzwerk sozialer Leistungen im Kreisgebiet verfügt heute mit den drei etablierten Beratungszentren über fachlich kompetente Einrichtungen mit hoch motivierten Fachkräften, die Familien und Bürgern vor allem bei Fragen und Problemen mit Erziehung, Schulden oder Sucht hilfreich zur Seite stehen. Dazu kommen die Schulsozialarbeit und die Berufswegebegleitung sowie - im Falle des Beratungszentrums Mitte - die Beratung von Menschen, die schon einmal innerhalb der Familie gewalttätig geworden sind. Im Beratungszentrum Mitte gibt es als Besonderheit zudem eine Ehe-, Familien- und Lebensberatung, die als Eigenleistung des Trägers eingebracht ist.
Die Gesamtkosten belaufen sich derzeit auf rund 1,5 Millionen Euro, die überwiegend der Kreis Offenbach trägt, "weil wir damit in Familien, das heißt in die Zukunft unserer Region, investieren. Familiäre Schwierigkeiten und Krisen lassen sich mit professionellem Rat eher überwinden und davon profitieren besonders Kinder und Jugendliche, die in ihrer Entwicklung auf Eltern angewiesen sind, die möglichst wenig belastet sind", so Müller.
Ein leichter Anstieg
Das Konzept sei voll aufgegangen, zieht Müller Bilanz der vergangenen sieben Jahre. "Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache." Insgesamt wandten sich seit 2008 rund 13 700 Bürger bei Problemen an die 25 Mitarbeiter der drei Zentren. Allein 2012 waren es 2786 Menschen, die Rat suchten. Das sind 147 mehr 2011. Im Detail entfielen auf die Erziehungsberatung 1099, auf die Schuldnerberatung 1560 und auf die Suchtberatung 127 neue Beratungsfälle. Der leichte Anstieg gegenüber dem Jahr 2011 geht vor allem auf die Nachfrageentwicklung bei der Schuldnerberatung mit einem Plus von 94 Neuberatungen zurück.