Der Jugendtreff in Oberstedten wird wegen mangelnder Nachfrage Ende Juni geschlossen. Im Gegenzug wird die aufsuchende mobile Jugendarbeit verstärkt, teilte Erster Stadtrat Christof Fink (Grüne) im Sozialausschuss mit. Noch im vergangenen Jahr war der Jugendtreff in Eigenleistung von Jugendlichen renoviert worden. Doch auch das vielfältigere Programm lockte Jugendliche nicht vermehrt an, berichtete Fink. Zunächst hatte der Treff zwei Mal, dann nur noch ein Mal die Woche geöffnet.
Die Fachkraftstunden vom Jugendtreff werden in Zukunft für die aufsuchende mobile Jugendarbeit verwendet. Das Team besteht aus Streetworker Jens Kremer sowie drei weiteren Sozialarbeitern, die sich pro Woche 20 Stunden teilen. Das Projekt "Big Block" bildet den Schwerpunkt ihrer künftigen Tätigkeit.
Im vergangenen Jahr hatten Jugendliche den Bauwagen "Big Block" renoviert und als mobilen Jugendtreff eingerichtet. Er ist ein Treff, der mit dem Traktor an verschiedene Stellen gefahren werden kann. Mit dem Bauwagen sollen die sozialen Netzwerke, die sich die Jugendlichen selbst geschaffen haben, gestärkt werden.
Beim Café Portstraße stehen Veränderungen bei den Öffnungszeiten an, wie Fink weiter sagte. Die Erweiterungen der Öffnungszeiten freitags und samstags bis 24 Uhr, die seit November vergangenen Jahres eingeführt wurden, würden von den Jugendlichen sehr gut angenommen, berichtete der Sozialdezernent. Da ein Mitarbeiter jedoch gekündigt hat, werde es wahrscheinlich zu einer Reduzierung der Öffnungszeiten unter der Woche kommen, vermutete der Stadtrat.
"Wir müssen sehen, wie wir die Stunden umschichten können", so Fink. Wegen der Haushaltsauflagen darf die Stadt derzeit keine frei werdenden Stellen neu besetzen. Weitere städtische Angebote für Jugendliche sind das Jugendbüro sowie der Jugendtreff im Camp King. Den Ortsbeiräten war die Schließung des Jugendtreffs Oberstedten anscheinend keine Diskussion wert. Sie nahmen die Tatsache der Schließung lediglich zur Kenntnis.