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Ein altes "Schätzchen" in Australien entdeckt - Die Traktorfreunde Dorndorf zeigten viele Oldtimer - Teilnehmer reisten von weit her an

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"Am ersten Tag 400, am zweiten Tag 200 Teilnehmer." Die Organisation des Oldtimer Traktor- und Bulldogfestes auf dem Gelände der Dornburger Traktorfreunde litt doch sehr unter dem nasskalten Wetter. Auch wenn die landwirtschaftlichen Fahrzeuge für solche Witterungen und ländlichen Verhältnisse geeignet sind, ließen sich doch viele Besucher von einer Fahrt nach Dorndorf abhalten.

Am ersten Tag machte sich noch Zufriedenheit breit. Von allen benachbarten, heimischen Oldtimer- und Traktorvereinen waren Abordnungen da, die zum größten Teil sogar mit ihren blank geputzten Fahrzeugen anreisten und sich mit ihren Fahrzeugen in die langen Reihen von historischen Traktoren einreihten. Auch Strecken über mehrere hundert Kilometer scheuten manche nicht. So wie die Gäste aus dem Bergischen Land oder Bonn, die ihren Lanz-Bulldog präsentierten.

Wie kommt man nun in den Besitz solcher historischen Fahrzeuge, die nicht gerade gesät auf dem Markt zu finden sind. "Meiner kommt aus Australien", erzählt der Vorsitzende der Dornburger Traktorfreunde, Wolfgang Kunz, der selbst seit vielen Jahren ein glühender Anhänger der alten Traktoren ist. Auf die Frage, wie man zu solch einem Hobby kommt, hat der 63- jährige Lebensmittelkaufmann sofort eine Antwort parat. "Als ich mein Haus baute hab ich mit einen Gutbrod-Mini-Traktor gekauft, um Schotter aus dem Steinbruch zu holen." Damit war bei ihm die Leidenschaft entfacht. Denn es folgten weitere Traktoren wie ein Güldner, oder im Jahr 1989 ein Lanz-Bulldog aus Neuwied. Ein Bekannter von ihm, der in Australien studierte, hat von dort sechs alte Lanz-Bulldogs im Jahr 2003 mit einer Spedition nach Lübeck transportiert. "Von den sechs hab ich einen bekommen." Dabei handelt es sich um einen originalen Lanz-Bulldog, Baujahr 1945, Glühkopf, mit 55 PS. "Original heißt, der ist im Originalzustand. Also verrostet." Dies bedeutet für Wolfgang Kunz seit Monaten viel Arbeit und er hat noch viel Arbeit vor sich. Doch er hat auch ein Ziel. "Der Bulldog soll im nächsten Jahr zur 750-Jahr-Feier der Stadtrechte für Weltersburg fahren." Damit setzt er sich selber unter Druck, denn als Vorsitzender hat er auch noch unter anderem das Oldtimer Traktor- und Bulldogfest zu organisieren. Doch er hatte noch so viel Zeit den Unterschied zwischen einem Ackerbulldog und einem Eilbulldog zu erklären. "Der Eilbulldog ist für den Straßenverkehr und hat 55 PS. Der Ackerbulldog hat 45 PS ist nicht so schnell, dafür hat er mehr Kraft über die Übersetzung."

Bei der Durchführung einer solch umfangreichen Schau kann er sich voll auf die Unterstützung der 28 Mitglieder und die vielen Frauen im Verein verlassen. Darunter auch seine eigene Frau Melanie, die auch schon von dem Virus Oldtimer-Traktoren befallen ist. Sie fährt das derzeitige Prachtstück von Wolfgang Kunz, einen Zettelmeyer Z2, Baujahr 1941. "Auf dem hab ich voriges Jahr vor dem Schloss Hadamar geheiratet." Erst einmal verheiratet, heißt es dann für Mann und Frau anzupacken und die Organisation des Festes durchzuführen was von der Organisation und dem Programm hervorragend gelang.

Da konnten die Gäste aktiv erleben, wie hölzerne Rechen hergestellt werden oder aber Eckhard Lotz aus Fachingen an seiner Holzsäge zuschauen, wie er mit einem Lanz-Bulldog die Säge antreibt und Bretter schneidet. An einer anderen Stelle knatterte eine Hafermühle und gleich daneben wurde gezeigt, wie eine Lanz-Dampfmaschine zwei Dreschmaschinen antrieb. In die Schau der alten Traktoren integriert waren auch noch Auto- und Motorradoldtimer, die ebenfalls von den Gästen bewundert werden konnten.




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