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Akrobat schööön - Clowns, Tiere und Emotionen: Circus William zieht alle Register

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Um es vorweg zu nehmen: Ich habe mich bis über beide Ohren verliebt. Sambesi ist sein Name, benannt nach dem viertlängsten Fluss Afrikas - wie poetisch. Wer nun denkt, dass mein Schwarm, mit einem Körpergewicht zwischen 150 und 250 Kilogramm, ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringt, der irrt: Denn bei Sambesi handelt es nicht um einen zweibeinigen Herrn, sondern um einen weißen Löwen, der beim Circus William zu Hause ist. Die Darbietung von Dompteur Manuel Wille und seiner gemischten Raubtiergruppe, darunter ein Löwe, zwei sibirische und drei weiße Tiger, war zweifellos ein Höhepunkt der knapp dreistündigen Show.

Im Anschluss an diese Nummer hatte Sambesi seinen großen Solo-Auftritt: Auf einer Platte, die wiederum auf einer überdimensionalen Discokugel montiert war, stand der weiße Löwe - mit Manuel Wille auf seinem Rücken. Anschließend streckte sich die Raubkatze genüsslich und wollte das mit Spänen ausgelegte Rund gar nicht mehr verlassen. Erst mit einem Stück rohem Fleisch und dem energischen Ausruf des Dompteurs "Jetzt reicht es aber!" ließ sich Sambesi aus der Manege locken.

Was bei sämtlichen Tierdressuren mit Kamelen, Pferden und Zebras auffiel: Immer wieder suchten die Dompteure den direkten Kontakt zu den Tieren. Sie wurden gestreichelt, getätschelt und mit Leckerlis belohnt. Doch auch die menschlichen Höchstleistungen, etwa am Trapez hoch unter der Kuppel des Zirkuszeltes oder am "Todesrad", kamen an diesem Abend nicht zu kurz.

Siebte Generation

Mit rund 46 Mitarbeitern und über 100 Tieren tourt der Circus William derzeit durch Deutschland und ist zum ersten Mal in der Kurstadt zu Gast. "Der Circus ist seit 1889 in Familienbesitz", erklärte Maria Weber, die unter anderem mit ihren Lasso schwingenden und Messer werfenden Brüdern Markus und Roberto Wille sowie Schwägerin Tanja als "Colorados" in der Manege zu sehen war. Mit Georgi (12) und Deniro Wille (15) sowie Loridana Weber (14) steht bereits die siebte Generation der aus Müncheberg nahe Frankfurt/Oder stammenden Künstler in den Startlöchern. Auch der Circus-Nachwuchs stellte bei der Premiere in Bad Homburg sein akrobatisches Können unter Beweis, etwa auf dem Schlappseil oder am Halbmond.

Doch zurück zu meinem Favoriten Sambesi: Ein Wiedersehen mit dem weißen Löwen wird es für mich wohl kaum geben, denn er weilt nur noch bis zum morgigen Sonntag in der Kurstadt. Wer das eindrucksvolle Raubtier und die Show des Circus William auch hautnah erleben möchte, muss sich beeilen. Weitere Vorstellungen finden am heutigen Samstag, 15 und 19 Uhr, sowie am Sonntag, 14 Uhr, auf dem Festplatz Am Heuchelbach statt. Die Tickets kosten für Kinder bis 14 Jahren zwischen acht und 25 Euro. Erwachsene zahlen zwischen zwölf und 30 Euro. Der Vorverkauf ist täglich zwischen zehn und zwölf Uhr an den Zirkuskassen möglich. Karten gibt’s auch unter der Ticket-Hotline 0172 39 46 771.




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