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Zwischen zwei Welten - Schüler bringen "Alice im Wunderland" auf die Bühne

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Alice ist in einer Welt gelandet, die einem Schachspiel gleicht. Figuren wie Könige und Königinnen oder Springer sind hier lebendig und wechseln ständig ihre Position auf dem Schachbrett. Auch Alice, die Protagonistin der gleichnamigen Theaterinszenierung des Kurses Darstellendes Spiel der Jahrgangsstufe 12 der Ernst-Reuter-Schule 1 (ERS1), darf nicht auf einem Feld verweilen. Sie muss, um am Ende selbst eine Königin zu werden, ihren eigenen Weg über das Schachbrett finden. Die Premiere des Stücks ist heute Abend, um 20 Uhr in der Aula der ERS1 im Schultheaterstudio.

 

Inspiriert von Lewis Carroll

 

Die Inszenierung ist inspiriert von Lewis Carrolls Buch "Alice hinter den Spiegeln", der Fortsetzung seiner weltberühmten Geschichte "Alice im Wunderland". Es ist der Schulalltag der Jugendlichen und ihre Erfahrungswelt, die die Mädchen und Jungen mit in das Stück einfließen lassen: Die Hauptfigur Alice macht sich Gedanken um das bevorstehende Abitur. Während eines Besuches bei ihrem Großvater, erzählt sie diesem von den Schwierigkeiten in der Schule. Der Opa spielt dabei Schach, Alice schläft ein und landet im Traum in einer Parallelwelt, trifft dort unter anderem auf die weiße und schwarze Königin, dem Ei "Goggelmoggel" und den Zwillingen "Zwiddeldum und Zwiddeldei", wird mit sich selbst und einer anderen Sicht auf das Leben konfrontiert.

Seit mehreren Monaten bereiten sich die 24 Schüler des Kurses auf ihren großen Auftritt vor, werden hierbei unterstützt und angeleitet von Ralf Rappl, Lehrer für Darstellendes Spiel, Sport und Biologie an der ERS 1. "Wir haben versucht, die verschiedenen Persönlichkeiten, die einem im Schulalltag begegnen können, durch die unterschiedlichen Figuren zum Ausdruck zu bringen und überspitzt darzustellen", sagt Rappl. So seien etwa die Zwillinge in der realen Welt von Alice Mitschüler, die sie ärgern würden. In die Rolle der Protagonistin schlüpfen gleich vier Mädchen abwechselnd. Gekleidet mit roter Perücke und rotem Kleid, sticht Alice heraus aus den schwarzen und weißen Figuren, die das Schachbrett auf der Bühne bevölkern. Jedoch nicht nur das Spiel auf der Bühne selbst, sondern auch ein kurzer Film am Anfang des Stücks, ist Teil der Inszenierung.

"Zu Beginn des Schuljahres haben wir erst einmal ein Konzept erarbeitet", erzählt Jakob (18). Der Schüler übernimmt eine ganz besondere Rolle, denn er ist das verbindende Element zwischen den einzelnen Szenen und leitet mit selbstgereimten Texten in die jeweils neue Handlung über, geht als Darsteller auch aktiv in das Publikum hinein. "Bevor wir die Rollen vergeben haben, hat unser Lehrer erst gefragt, wer welche Figur darstellen möchte. Dann haben wir ein Casting gemacht und gemeinschaftlich entschieden", schildert Mohammed (18). Er schlüpft in die Rolle des "schwarzen springenden Läufers" und hat eine nicht ganz einfache Aufgabe zu bewältigen, denn er muss auf der Bühne singen. Nicht irgendein Lied, sondern zur Musik des Schlagerklassikers "Griechischer Wein" von Udo Jürgens, haben die Jugendlichen einen auf das Stück passenden Text geschrieben. Unterstützt wird er hierbei von Mitschülern, die ihn als Chor stimmlich begleiten.

 

In Rollen schlüpfen

 

Für die Jugendlichen ist der Kurs Darstellendes Spiel gerade eine Möglichkeit aus dem schulischen Alltag auszubrechen. "Ich habe mich hierfür entschieden, weil ich aktiv etwas machen wollte", sagt Aysha (17), eine der Alice-Darstellerinnen. "Es ist anders als der reguläre Schulunterricht. Man kann sich selbst neu entdecken und in Rollen schlüpfen. Das gefällt mir sehr gut", betont Jakob. Und wenn am Ende alle gemeinsam auf der Bühne stehen und ein Lied singen, das angelehnt ist an den Song "Träume" von Rio Reiser wird schnell deutlich: Der Kurs Darstellendes Spiel hat auch ihre Sicht auf die im kommenden Jahr bevorstehenden Abiturprüfungen verändert.

Für die Premiere von Alice heute Abend um 20 Uhr und die Vorstellung morgen, 07. Mai um 11.40 Uhr in der Aula der Ernst-Reuter-Schule 1 im Schultheaterstudio, Hammarskjöldring 17a, gibt es noch Karten. Der Eintritt kostet 3 für Schüler/Studenten und 5 für Erwachsene.




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