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Brennwertkessel für Seniorenwohnanlage

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Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, die Heizungsanlage in der Seniorenwohnanlage mit einem Brennwertkessel zu erneuern. In den Ausschüssen war auch diskutiert worden, ob im städtischen Haus an der Kronberger Straße die Installation eines Blockheizkraftwerk nicht sinnvoller sei, zwei von der Stadt beauftragte Gutachter hatten aber aus wirtschaftlichen Gründen davon abgeraten.

Da im Haushaltsplan für das Jahr 2013 keine Mittel für diese Maßnahme eingeplant waren, müssen sie in den 1. Nachtrag eingestellt werden. Aufgabe des Magistrats ist es nun, Angebote für die Erneuerung der Heizungsanlage einzuholen. Aller Voraussicht nach kann der neue Brennwertkessel noch in diesem Jahr eingebaut werden.




Senioren Union sucht Schatzmeister

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Die Steinbacher Senioren Union lädt für Mittwoch, 3. Juli, 16 Uhr, zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in das Kolleg der Friedrich-Hill-Halle, Obergasse 33, ein. In dieser Versammlung muss eine neuer Schatzmeister gewählt werden. Dieses Amt hatte bisher Dr. Franz Weyres inne, der Ende Mai verstarb.

Geräuchertes
zum Fischerfest

Der Angelsportverein "Freunde der Natur" hofft auf viele Gäste bei seinem traditionellen Fischerfest, für das die Angler am kommenden Sonntag auf das Gelände der Friedrich-Hill-Halle an der Obergasse umziehen müssen. Bisher hatten die Angler immer auf dem Grundstück der katholischen Kirchengemeinde gefeiert, aber das Gotteshaus wird bekanntlich abgerissen.

Zum Fest, das um 10.30 Uhr beginnt, werden wieder frisch geräucherte Forellen serviert, es gibt aber auch Fischbrötchen und Leckeres vom Grill. Am Nachmittag sind die Gäste zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Am Montag
Blutspendetermin

Nächster Blutspendetermin des DRK Steinbach ist am kommenden Montag, 1. Juli. Gespendet werden kann der Lebenssaft von 15.30 bis 20 Uhr in den Räumen der Geschwister-Scholl-Schule. In der Zeit vom 1. bis 31. Juli verlost das DRK übrigens eine siebentägige Reise auf die Maldediven.



Literaturrunde diskutiert Mörike

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"Mozart auf der Reise nach Prag" steht im Mittelpunkt der nächsten Literaturrunde im Seniorentreff Silbergrau (Seelenberger Straße 4). Eduard Mörikes Novelle wird beleuchtet und interpretiert. Dr. Matthias Eigelsheimer moderiert die Diskussion, die am morgigen Mittwoch stattfindet. Beginn ist um 14 Uhr. Zudem hat Utta Dommes eine gute Nachricht für die Literaturfreunde: Es gibt keine Sommerpause für die lesende Runde, zudem sind jederzeit Neueinsteiger herzlich willkommen.



Ab, auf die Platt! - Zum ersten Mittsommernachtsfest kamen die Gäste nicht nur aus Arnoldshain

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Wenn die "Nachbarschaftsgang" den Auf- und Abbau organisiert, der Pfarrer persönlich die Würstchen grillt, ein heimischer Sänger und Gitarrist am Lagerfeuer Folk, Blues und Counrty-Musik macht, dann ist das wahrlich nicht das, was man gemeinhin als echten Reißer bezeichnet. Aber müssen es immer riesige Partys und scheinbar aufregende Bespaßungen sein, um Menschen hinter dem Ofen hervorzulocken?

In Skandinavien sind die langen Nächte rund um den 21. Juni, wenn der Himmel in außergewöhnlichen Farben glüht, etwas Besonderes. In Anlehnung an Mittsommernachtsfeste im hohen Norden hat die evangelischen Gemeinde Arnoldshain zum ersten Mal zur Sommersonnenwende auf "die Platt", die Freifläche oberhalb der Arnoldshainer Laurentiuskirche eingeladen. Im Freien feiern, da waren viele Arnoldshainer gleich dabei und auch aus Reifenberg und Schmitten kamen etliche Besucher.

Dass Pfarrer Christoph Wildfang nicht nur mal kurz zur Gaudi am Grill die Würstchen drehte, sondern den ganzen Abend zusammen mit Alina und Petra Just sowie Claudia Wienhold die Verpflegung der Gäste übernahm, das kam richtig gut an. "Wir haben dem Pfarrer die Grillerei überlassen, ihm wird es am ehesten verziehen, wenn eine Wurst mal etwas dunkler ist", unkte Petra Just. Bier zapfen beim Freiluftfest, das macht jeder, auch die Arnoldshainer. Die boten neben anderen kühlen Getränken auch Prosecco an, und der war so früh ausverkauft, dass noch Gelegenheit bestand, Nachschub zu holen.

Gute Organisation

"Ohne die tatkräftige Nachbarschaftsgang hätten wir das Fest nicht auf die Beine stellen können", erzählte Wildfang lachend. Nein, diese Gang ist keine randalierende Jugendbande. Im Gegenteil, Pensionär Manfred Dieckann hatte mit Jürgen Buhlmann, Siegfried Anders und Liberio Marchetta tatkräftige, gestandene Männer an seiner Seite, die ohne viel Aufhebens Tische und Bänke und einen Pavillon aufstellten und nach dem Fest wieder abbauten und das ganze Drumherum organisiert und weitere Helfer mit ins Boot geholt hatten.

Mittsommernachtsfest ohne Lagerfeuer, das geht natürlich gar nicht. Dass hierfür genügend Holz zur Verfügung stand, darum hatte sich der TKV gekümmert, der auch den Schmittener Andy Sommer für die Live-Musik engagiert hatte. Der TKV hatte auch die Dixiehäuschen aufstellen lassen, damit niemand zu nächtlicher Stunde in die Büsche musste. Damit Büsche und Bäume kein Feuer fingen, also im wahrsten Sinne des Wortes nichts anbrannte, stellten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Arnoldshain den Brandschutz sicher.

Weil auch die Kinder etwas von dem Fest haben sollten, begann es bereits am frühen Abend. Doch der fünfjährige Jakob und der achtjährige Noah, und die etwas älteren Kinder Justus, Pascal, Leander und Marvin (alle 12 Jahre), spekulierten darauf, mindestens bis Mitternacht aufbleiben zu dürfen. Ihnen machte nicht nur der aufkommende leichte Regen einen Strich durch die Rechnung. Der Pfarrer rief schon vorher das letzte Würstchen vom Grill aus. "Ausverkauft", stellte er erleichtert fest. Das war das Signal zum Abbau und bedeutete auch einen schönen Schub für die Kasse. Der Erlös des Mittsommernachtsfestes ist für die Renovierung der Apsis in der Laurentiuskirche bestimmt.



Bachstraße wird zur Flaniermeile

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"Da muss zwar eine Kleinigkeit repariert werden, aber ansonsten ist sie noch gut in Schuss. Deshalb verkaufe ich sie auch so billig." Die Rede, aufgeschnappt am Samstag in der Bachstraße, war von einer Wanduhr. Für die hatte sich eine Passantin interessiert, und ihre Besitzerin war bereit, sich von dem guten Stück zu trennen.

Ob der Handel letztlich zustande kam, ist nicht bekannt. Dass jedoch eine ziemliche Menge an Gegenständen über die Ladentische - pardon, über die Tapeziertische - gingen, war spätestens am Nachmittag klar. Der Flohmarkt hat sich gelohnt. "Die Resonanz ist besser als gedacht", fasste Harry Deitinger am Ende zusammen. Der Gewerbeverein, dem Deitinger vorsitzt, und der Turn- und Spielverein (TuS) des Usinger Stadtteils haben den Flohmarkt wie immer gemeinsam ausgerichtet. "Er ist zwar kleiner als der in Usingen, aber bei unseren Gästen genauso beliebt", sagte Deitinger.

Die ganze Bachstraße entlang zog sich der bunte Markt, und wer auch immer am Samstag dorthin wollte, musste lange suchen, um nicht allzu weit entfernt einen Parkplatz zu ergattern. Schon um 6 Uhr früh waren die ersten eingetroffen, um ihre Stände aufzubauen, und erst am späten Nachmittag sah die Straße wieder so aus wie immer. Ein paar Stunden lang indes hatte sich die Bachstraße in einen langen Basar verwandelt, mit einem bunt gemischten Angebot an Haushaltsgegenständen, Spielsachen, Büchern, Kleidung und so manchem Trödel.

"Bei uns dürfen keine gewerblichen Marktbeschicker mitmachen, ausschließlich Privatleute", betonte der Gewerbevereinschef. Die aber müssen nicht unbedingt aus Eschbach kommen, auch Nachbarn aus den umliegenden Kommunen durften sich beteiligen. Drei Euro kassierte der Gewerbeverein für einen Meter Standlänge - ein erschwinglicher Preis, wie die meisten fanden. Und die Mitglieder des Turnvereins kümmerten sich um die kulinarische Versorgung von Beschickern und Besuchern des Flohmarktes.

Die meist übliche Zahl an rund 80 Ständen wurde diesmal allerdings nicht ganz erreicht, es waren etwa 70 Anbieter. Das könne dem relativ kurzfristig geänderten Termin geschuldet sein, denn eigentlich hätte der Eschbacher Flohmarkt schon eine Woche früher stattfinden sollen. "Den Termin haben wir schon im Oktober bekannt gegeben", sagte Deitinger. Leider habe die Usinger Feuerwehr dann aber ausgerechnet diesen Tag für ihren eigenen Flohmarkt in der Kernstadt gewählt. "Da mussten wir ganz kurzfristig umplanen", bedauert der Vorsitzende.



Wer hat das älteste Motorrad?

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Wer will den Pokal für das älteste Bike gewinnen? Der Motorradclub Scorpions Hessen lädt zu seiner Party am Wochenende vom 12. bis zum 14. Juli auf das Gelände des Schäferhundevereins ein. Der Pokal für den besten Oldtimer wird um 17 Uhr am Freitag verliehen. Die Biker können sich nicht nur auf Spiele, Motorräder und freien Eintritt freuen, sondern auch auf einige Bands wie Mean Bone und Ayers Rock, die im Rocker-Stil die Besucher unterhalten.



Konzert mit "Rotkehlchen"

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Wer Gefallen an A-cappella-Musik von Klassik über Jazz bis hin zu Popklängen findet, ist eingeladen, am kommenden Freitag von 21 Uhr an das zweite Usinger Nachtkonzert in der evangelischen Kirche zu besuchen. Die vier jungen Musikstudentinnen der Frankfurter Musikhochschule, die sich die "Rotkehlchen" nennen, gestalten das Nachtkonzert. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und den Abend bei einem Glas Wein ausklingen zu lassen.

Elektroschrott
wird abgeholt

Am vergangenen Mittwoch sollte der Termin zur Elektromüllabfuhr in Eschbach und Michelbach stattfinden. Aufgrund technischer Probleme war die Abholung jedoch durch die Entsorgungsfirma Bördner nicht möglich. Der Nachholtermin ist nun für den morgigen Mittwoch festgesetzt worden. Die Stadt Usingen bittet daher alle Bürgerinnen und Bürger, die Elektroschrott über die Sperrmüllhotline angemeldet haben, den Elektroabfall morgen früh wieder rechtzeitig für die Abholung bereitzustellen.



Richtig geschätzt: 3500 Cent in der Flasche

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"Ich habe zu meiner Frau gesagt, das sind 3500 Stück", erzählte Dieter Recknagel aus dem Weilroder Ortsteil Finsternthal. Und er hatte Recht. Doch nicht nur er, auch Monika Reuter aus Merzhausen und Katharina Werner aus Oberursel lagen mit ihrer Schätzung richtig. Um das Schätzen ging es am Stand der Nassauischen Sparkasse auf der jüngsten Buchfinkenmesse. "Da durften die Besucher schätzen, wie viele Centstücke sich in der Flasche befinden", erläuterte Klemens Weil, Filialleiter der Naspa in Usingen. Das Spiel kam bei den Besuchern sehr gut an, 383 Teilnehmer gaben ihre Schätzung ab. "Die Besucher kamen darüber sogar ins Gespräch, was uns gut gefallen hat", sagte Weil nun zur Gewinnübergabe. Dabei versuchten es einige mit Messen und Berechnen, andere verließen sich auf ihr Augenmaß. Sechs Teilnehmer lagen mit ihrer Schätzung richtig, deshalb musste das Los entscheiden. Als "Glücksfee" fungierte Ralf Müller, Chef des Gewerbevereins. Und Dank seiner Ziehung gibt es für Dieter Recknagel und seine Frau Rhein im Feuerzauber, Monika und Erhard Reuter dürfen die neue Vorstellung im Tigerpalast besuchen, während Katharina Wagner sich den magischen Unterhaltungskünstler Nickolai Friedrich in Friedrichsdorf ansehen darf.




Handy-Hexen und das Ich-Sein - Hölderlin-Schüler zeigen ihr musikalisches Talent

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Ein ansehnliches Orchester versammelte sich auf der Bühne der Aula in der Hölderlinschule und setzte sehr exakt auf den prägnanten Schlag des Musiklehrers Jochen Schimmelschmidt ein. Dieser höchst engagierte Lehrer kennt seine kleinen Musikanten genau und berücksichtigt bei seinen Kompositionen die Fähigkeiten der einzelnen, um sie zu fordern und weiter zu fördern. Im Übrigen folgt er damit in gewisser Weise keinem Geringeren als Antonio Vivaldi, der zwischen 1703 und 1716 als Musiklehrer viele seiner Stücke für die Mädchen eines Waisenhauses in Venedig komponiert hatte.

Äußerst wacker und hoch konzentriert musizierte das Schulorchester, das immerhin aus vier Violinen, vier Blockflöten, drei Klarinetten, drei Querflöten, drei Trompeten, drei Violoncelli, einem Kontrabass, vier Gitarren, diversem Schlagwerk und Klavier besteht. Wohlbemerkt: Es handelt sich um ein Grundschulorchester. Jede Stimme bekam ihre Chance, solistisch hervorzutreten, als Talente fielen besonders eine kleine Geigerin und die beiden Pianisten auf.

Märchenhafte Ereignisse

Im zweiten Teil des Schulkonzerts bekamen die Zuhörer 12 der 14 Lieder aus dem Musical "Das verhexte Hunde-Handy" mit dem Chor der Schule und Jochen Schimmelschmidt am Klavier zu hören. In märchenhafte Ereignisse verpackte die Verfasserin der Geschichte, Dagmar Scherf, alltägliche Dinge aus der Erlebniswelt der Kinder, brachte eine Gefahr dazu und bot auch einen Lösungsweg an. Die Musik stammt von Jochen Schimmelschmidt, der das Musical einstudiert hatte. Er begleitete am Klavier, war gleichzeitig Souffleur für die Texte und hatte die gesamte Sängerschar ständig im Blick.

Der Inhalt: Die Handy-Hexen sind in der Stadt und preisen den Zauber ihrer Wunder-Handys. Eine ihrer Schwestern fühlt sich im Wasser bei den Seerosenblüten viel wohler. Sie glaubt, dass das Monster sie alle verzaubert hat. Inzwischen ist Anna ohne ihr Handy schon kein Mensch mehr. Ein Nachtlied am Hexenkessel mit allerhand gruseligen Zauberzutaten muss natürlich auch sein.

Ansteckende Begeisterung

Und dann geht’s los - der süße Klingelton verführt alle. Haben sie das Gerät aber erst in der Hand, wächst schon das Hundefell und sie sind verzaubert. Je zwei Kinder erzählten abwechselnd die Geschichte zwischen den Liedern und die Zuschauer erfuhren, dass sich einige auf den Weg machen, den Seehund-König zu suchen und den Zauber zu brechen. Es gibt das Lied der kleinen Fische für den Chor der zweiten Klassen und es gibt Cool, den coolsten Frosch, zu dem die schrägsten Rhythmen am besten passen und der am liebsten Seerosen-Eis mit Korallengeschmack mag, das auch ein Mittel gegen Zahnschmerzen ist. Es stellt sich heraus, dass nur ein Sieg über das Monster gegen die furchtbaren Umstände helfen kann.

Alle finden zurück zu ihrem eigenen Ich zurück, heraus aus der Abhängigkeit und erkennen, welche Kraft sie in sich selbst tragen, dass sie solche Handy-Verführer gar nicht brauchen. "Ich-Sein ist schön, Ich-Sein macht Sinn" stärkt gegen alles, was noch folgen mag. Die Begeisterung der Kinder wirkte ansteckend, es gab viel verdienten Applaus.



Italienische Serenade

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Das letzte Konzert vor der Sommerpause in der Konzertreihe der evangelischen Kirche trägt den Titel "Serenata Italiana". Es beginnt am kommenden Sonntag um 19 Uhr. Das Duo Bozza ist zu Gast. Andreas Evers (Flöte) und Stephan Schäfer (Gitarre) spielen Werke von Domenico Cimarosa, Gioachino Rossini, Ferdinando Carulli und Mauro Giuliani. Der Eintritt zum Konzert kostet 12, ermäßigt (für Schüler, Studenten und Gruppen ab drei Personen) 10 Euro.

Wanderung
in Reichenbach

Die Wanderfreunde Wehrheim brechen am kommenden Sonntag zu einer Tour zum Nabu nach Reichenbach/Waldems auf. Zur großen, elf Kilometer langen Tour treffen sich die Wanderer um 8.30 Uhr am Bürgerhaus. Mit Autos geht es zur Nabu-Scheune nach Reichenbach. Dort beginnt um 9 Uhr die Wanderung. Die kleine Route (etwa eineinhalb Stunden) führt über ebene Wege. Abfahrt mit dem Auto ist um 10 Uhr am Bürgerhaus.

Wochenmarkt
in der Mitte

Die Marktbeschicker bauen am kommenden Donnerstag wieder ihre Stände auf dem Markplatz "Wehrheimer Mitte" auf. Der Wochenmarkt hat von 9 bis 14 Uhr geöffnet.



27 Schlückchen für jeden - Hobby-Kelterer lassen ihr Stöffchen im Wettbewerb begutachten

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Stolz hielt Holger Bellino den Bembel in die Höhe, den er gerade gewonnen hatte. Ausnahmsweise nicht als Landtagsabgeordneter der CDU, sondern als Apfelweinkelterer hatte sich der Anspacher diesmal hervorgetan, gemeinsam mit Freund Peter Stephan. Dem Kelterer-Duo bescheinigten die Tester beim diesjährigen Apfelweinwettbewerb im Wehrheimer Schwimmbad nämlich, den besten "Apfelwein plus" hergestellt zu haben. Ihnen wurde der von Parlamentschef Frank Hammen gestiftete Siegerbembel überreicht. Den Siegerbembel von Bürgermeister Gregor Sommer nahm das Team "Café Boris" für den besten "Apfelwein pur" entgegen.

Doch zum Anfang: Vor 14 Jahren hatte die BUND-Ortsgruppe den Apfelweinwettbewerb ins Leben gerufen. In einer ortsansässigen Kelterei und dem losen Verbund von Wehrheimer Apfelweinfreunden hatte der Verein interessierte Partner gefunden. Gemeinsam wurde damals der Wettbewerb ins Leben gerufen, der seitdem jedes Jahr um die hundert Menschen anlockt. Die werden nämlich als Verkoster und Bewerter des Getränks ge-braucht.

"Das ist schon eine richtige Kult-Veranstaltung geworden", sagte Peter Gwiasda, federführender Organisator des Wettbewerbs. 27 Hobby-Kelterer hatten ihre Apfelweine mitgebracht, 27 Schlückchen also durften die Tester probieren.

Die Hersteller der Proben blieben zunächst anonym, um Bevorzugungen oder Benachteiligungen auszuschließen. Mit kleinen Häppchen zwischendurch konnten die Tester die Eindrücke auf ihren Geschmacksknospen neutralisieren, damit auch noch die letzte Probe eine faire Chance bekam.

"Wer Apfelwein produziert, der braucht gesundes Obst und kümmert sich entsprechend um die Bäume", begründete Peter Gwiasda die Wettbewerbsidee. Schutz durch Nutzung also. "Die Idee ging auf."

Die Tester verkosteten pure Weine, die ausschließlich aus einer Apfelsorte hergestellt waren. Mischungen durften Beigaben von Wildfrüchten enthalten, etwa Speierling, Quitten oder Wildbirne. Sie wurden als "Apfelwein plus" klassifiziert.

Doch vom Landschaftsnutzen und vom Ehrgeiz der Hobby-Kelterer einmal ganz abgesehen - der Apfelwein-Wettbewerb macht einfach gute Laune. "Da fallen immer gar lustige Kommentare", sagte Gwiasda. Und er ist ein prima Anlass für Wehrheims Apfelblütenkönigin, sich von ihrem Volk huldigen zu lassen. Eine Siegerehrung ohne Königin Sandra I. wäre im Apfeldorf sicherlich kaum möglich gewesen.



Im Sommer hat der Bauschlosser viel zu tun

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Stefan Piel bringt Eisen in Form. Das ist die kurze Beschreibung der Bauschlosserei, wie man den Beruf früher genannt hat. Mittlerweile sind die einstigen Handwerkssparten Schlosser und Schmied in der Bezeichnung Metallbau zusammengefasst.

Genau das betreibt Stefan Piel in seiner Schlosserei in der Industriestraße am Ortsrand. Wehrheims Christdemokraten, die sich immer wieder einen Betrieb in der Gemeinde ansieht, haben sich nun die Schlosserei vorgenommen.

So manches, was die Delegation um Vorsitzende Susanne Odenweller erfuhr, überraschte. Manches positiv, wie etwa die Tatsache, dass Stefan Piel auch ausbildet. Oder dass er, obwohl sein Betrieb eher zu den kleineren zählt, immerhin fünf Leute in Lohn und Brot stehen hat, allesamt aus dem Usinger Land. "Das ist bemerkenswert", lobte Bürgermeister Gregor Sommer.

Mit Erschrecken erfuhren die Kommunalpolitiker, dass sich Piel mit seinem Betrieb in den Wintermonaten kaum über Wasser halten kann. "Den ganzen Sommer lang brummt’s nur so vor Aufträgen", sagte der Schlossermeister. "Doch kaum schreiben wir Dezember, kommt gar nichts mehr!" Die Durststrecke bleibe dann bis etwa April bestehen. "Dann kommen die Aufträge wieder Schlag auf Schlag,. Wenn ich während der Wintermonate schon das ein oder andere Projekt ausmessen und vorplanen könnte, wäre uns allen viel geholfen", sagte Piel.

Sein Problem ist es, die Mitarbeiter auch dann sinnvoll zu beschäftigen, wenn absolute Flaute herrscht. Lohnabstriche kommen für ihn nicht in Frage, er will seine Mitarbeiter nicht vergraulen. "Ich brauch sie ja wieder, sobald´s wieder los geht im Frühjahr."

Im seinem kleinen Büro, das in einem Container untergebracht ist, demonstrierte Piel moderne elektronische Einrichtungen, die es ihm ermöglichen, die bei Kunden angefertigten Skizzen gleich weiterzuverarbeiten. "Das ist mir lieber als mit Papier und Bleistift, da passieren weniger Fehler", sagt Stefan Piel.



Ein Fest von und für die Bürger - "Rappelvoll" war es beim Königsteiner Volksfest, das von den Vereinen bestritten wurde

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Kurzerhand bekam die Showtanzgruppe Charisma große Konkurrenz. Hinter die adretten Damen mogelte sich eine kleine Besucherin und tanzte am Sonntag beim Königsteiner Volksfest gekonnt die Choreografien mit. Aus der Fassung brachte die kleine Tänzerin die Großen nicht. Im Gegenteil, unterstrich die Tanzeinlage doch den Charakter des Volksfestes.

Ziemlich kuschelig erwies sich das Fest, das erstmals auf dem Kapuzinerplatz gefeiert wurde. Um die Stände der Vereine und rund um die Bühne war es rappelvoll und ein Durchkommen nur schwer möglich. Lediglich bei den Angeboten für Kinder in der Konrad-Adenauer-Anlage war etwas mehr Luft. Die Helfer hatten auch alle Hände voll zu tun, um die Wünsche der Gäste erfüllen zu können. An den meisten Ständen waren fast alle Gerätschaften mehrfach im Einsatz, um den Nachschub an Speisen und Getränken zu gewährleisten. Ein buntes Programm über den ganzen Tag sorgte für die Unterhaltung der Gäste und für viel Arbeit bei Moderator Rainer Kowald. Zumal er auch dafür sorgen musste, dass alle Auftretenden mit ihrem Programm möglichst in der vorgesehen Zeit blieben.

Alleinunterhalter Sascha Jäger war nach der Eröffnung zwei Stunden für die Musik zuständig. Danach übernahmen die Big-Band, der Chor und das Orchester des Taunusgymnasiums das Zepter.

Aus der polnischen Partnerstadt extra zum Volksfest angereist waren die jungen Akteure der Kindertrachtengruppe "Krakovia". Da durften die Kleinsten aus Königstein natürlich nicht zurückstehen. Einen mittelalterlichen Tanz zeigten die Kinder des städtischen Kindergartens "Purzelbaum", und stimmgewaltig unterhielten die Kinder der evangelischen Singschule das Publikum. Ob Line-Dance, Stepptanz, exotische Tänze oder sportliche Darbietungen - den Zuschauern wurde nicht langweilig.

 

Uraufführung präsentiert

 

Der große Zug des Fanfarencorps Königstein präsentierte gar eine Uraufführung. Joko Glässer, nach Aussagen Rainer Kowalds "ein Königsteiner Urgestein" und dem Fanfarencorps eng verbunden, hat eigens für das Stadtjubiläum ein Stück komponiert, das die Männer und Frauen des Fanfarencorps nur zu gerne spielten. Zeugte es doch von der Verbundenheit eines Bürgers zu seiner Stadt. Den Abschluss des Programms bildete ein Pop-Rock-Konzert der Musikschule.

"Seit 1976 feiern wir alle zwei Jahre das Königsteiner Volksfest", so Kowald. "Der Erlös dient immer einem guten Zweck." Burgfräulein Lisa I. und die Hohen Burgfrauen boten den Gästen huldvoll und charmant die Lose an, die Aussichten auf hochwertige Gewinne versprachen, die von Königsteiner Geschäftsinhabern und Privatleuten gespendet wurden. Die Einnahmen sind für den Mobilen Sozialen Dienst (MSD) in Königstein und seine ehrenamtlichen Helfer bestimmt.



Kronberg übertrifft sich selbst - Der Lions Club hatte zum Benefizkonzert geladen, und alle kamen, um zu helfen

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Jörg Senger musste sich auf die Zehenspitzen stellen, er musste sich recken, um alle Musiker erreichen zu können. Der Dirigent hatte das Kommando über rund 140 Sänger und Instrumentalisten und die wollten alle seine Handzeichen sehen, um bloß nicht ihren Einsatz zu verpassen. Zum großen Finale des Benefizkonzerts "Kronberger musizieren für Kronberg" kamen am Sonntagabend noch einmal alle Sänger und Instrumentalisten auf die Bühne der Stadthalle, um beim Musical-Medley von Andrew Lloyd Webber gemeinsam zu musizieren. Ein Musikereignis - mit Pauken und Trompeten und einer vereinsübergreifenden musikalischen Darbietung, wie sie Kronberg noch nicht erlebt hat.

Am Ende des rund zehnminütigen Musical-Querschnitts erhoben sich die rund 300 Zuschauer, klatschten lautstark in die Hände, pfiffen, jubelten und forderten eine Zugabe. "Das war Gänsehaut pur", sagte Dr. Dirk Oliver-Kaul, Präsident des Lions Club Kronberg, und er fügte an: "Das hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen."

Ende vergangenen Jahres hatten die Mitglieder des Lions Club mit der Organisation des Benefizkonzerts zugunsten des ambulanten Hospizdiensts Betesda begonnen und fragten dazu bei der Kronberger Laienspielschar, beim Männergesangverein und beim Musikverein sowie bei der Oberhöchstadter Sängervereinigung und dem Chor Vox Musicae nach, ob sie bei diesem Konzert mitwirken wollen. "Wir mussten da gar nicht lange überlegen und haben sofort zugesagt", sagten Renate Weileder und Elli Herd von der Laienspielschar, während sie sich auf ihren Auftritt am Sonntagabend vorbereiteten. "Für uns war das eine Selbstverständlichkeit und wir freuen uns sehr, dass die Halle so voll geworden ist."

Tatsächlich war das Benefizkonzert ausverkauft, so dass alle 300 Plätze der Stadthalle besetzt waren. So manches Mitglied der auftretenden Vereine musste gar mit einem Stehplatz am Hallenrand vorliebnehmen, weil keine Stühle mehr in die Halle passten.

Karin Peppel, Helmuth Dorn und Josef Schreiber von der Oberhöchstädter Sängervereinigung waren sich ebenfalls in ihrem Urteil einig: "Wir helfen gerne und hoffen, dass möglichst viel Geld zusammenkommt. Ein toll organisierter Abend, der uns große Freude bereitet."

 

Reinke moderiert

 

Die Kronberger Radio-Legende Werner Reinke führte derweil gut gelaunt durch das rund dreistündige Konzert. Reinke erzählte Anekdoten zu Musik und Komponisten und ließ sein berühmtes Lachen durch den Saal hallen, als er zum Abschluss rief: "Ich spreche da sicher im Namen der Lions, wenn ich sage, dass wir alle ungeheuer froh darüber sind, dass der Laden rappelvoll ist. Ich bin sicher, dass der ehemalige Bürgermeister Wilhelm Kreß und sein Nachfolger Klaus Temmen vor Stolz kaum laufen können, weil so etwas Tolles in ihrer Stadt möglich ist."

Dann bat Reinke alle Musiker noch einmal auf die Bühne. Unter der Leitung von Elmar Kolle, musikalischer Leiter des Kronberger Männergesangvereins, stimmte der rund 120-köpfige Chor Reinhard Meys "Über den Wolken" an. "Das war eine großartige Sache", so Kolle über den Konzertabend und die vereinsübergreifende Interpretation des Mey-Klassikers. "Wir sind sehr zufrieden, es ist eine tolle bunte Zusammenstellung." Zum pompösen Finale unterstützte der Musikverein mit Bläsern und Schlagzeug unter der Leitung von Dirigent Jörg Senger den gewaltigen Chor, um beim Musical-Medley die Wände der Stadthalle zum Wackeln zu bringen.

Minutenlanger Applaus folgte und Dirk-Oliver Kaul von den Löwen zeigte sich gerührt: "Das war ganz große Musik, vielen Dank an die unzähligen Helfer." Und während der Musikverein spontan zum Auszug noch einmal in die Trompeten blies und der Männergesangverein im Foyer ein weiteres Lied anstimmte, sagte Kaul: "Das war ein Hammer. Da würde es sich natürlich anbieten, eine ähnliche Veranstaltung auch im kommenden Jahr wieder auf die Beine zu stellen, doch ist das ein zeitaufwendiger Prozess, der viel Arbeit mit sich bringt. Wir werden sehen."



Bei ihr schmökern Leseratten - CWS-Büchereibeauftragte geht in Ruhestand

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Nach dem Gong strömen Schülerscharen in den Pausenhof, Stimmengewirr legt sich über den Campus der Christian-Wirth-Schule. Zahlreiche Fünft- und Sechstklässler zieht es in die Schulbücherei, wo mehr als 3000 Titel auf ihre Ausleihe warten. Während von draußen gedämpft Pausenlärm zu hören ist, liegt eine wohltuende Ruhe über dem Raum mit den schwarzen und roten Sofas. Dort sitzen die Schüler versunken über ihren Büchern und schmökern.

"Die Bücherei ist eine willkommene Rückzugsmöglichkeit vor allem für jüngere Schüler", sagt Brigitte Becker, die Büchereibeauftragte der CWS. "Weil die Arbeit von vielen Müttern mitgetragen wird, können wir jeden Tag die Bücherei von 11.30 bis 13 Uhr öffnen. Damit haben die Kinder verlässliche Zeiten." Längst habe sie sich davon verabschiedet, nur Buchtitel anzuschaffen, die vom Kultusministerium empfohlen wurden. "Für uns zählen die Wünsche der Schüler. Wir wollen schließlich die Lust der Kinder am Lesen fördern", meint die Deutschlehrerin, die nach diesem Schuljahr in den Ruhestand geht. Inmitten der Ruhe ist immer wieder leises Gemurmel zu hören, denn die Kinder tauschen sich klassenübergreifend über die Bücher aus und empfehlen Titel weiter. "Das fehlt vielen Kindern heute. Hier treffen sie sich mit Gleichgesinnten. Das ist enorm wichtig", sagt Becker.

Mitte der 1980er Jahre fand die damals junge Lehrerin im Keller der CWS einen Bestand an uralten Büchern. In dem auf dem Schulgelände errichteten provisorischen Pavillons begann Brigitte Becker mit den "alten Schinken" als Grundstock die Schulbücherei. "Ich war selber überrascht, wie viele Schüler die zum Teil wirklich alten Buchreihen ausleihen wollten", berichtet die heute 64-Jährige. "Anfang der 1990er Jahre gab es umfangreiche Landesmittel für die Leseförderung und wir konnten viele neue Bücher anschaffen." Nach dem Bau des Blechbaus bekam auch die Schulbücherei ein neues Domizil. Die Ausleihe lief seinerzeit noch über Karteikarten. Später zog die vor allem von Schülern der Unterstufe genutzte Bibliothek in einen Gewölbekeller des Altbaus. Die steigende Anzahl der Buchtitel machte Mitte der 1990er Jahre den Kauf neuer Regale erforderlich.

 

Als Lesepatin weiter aktiv

 

"Es wird oft beklagt, dass in Zeiten neuer Medien die Lesebereitschaft der Schüler zurückgeht. Das kann ich nicht teilen", sagt Becker. "Bis heute ist es für mich eine beglückende Erfahrung mitzuerleben, wie sich die Fähigkeit der Schüler entwickelt, sich intellektuell mit Büchern auseinanderzusetzen." Auch nachdem Brigitte Becker am Ende dieses Schuljahres in den Ruhestand verabschiedet worden sein wird, bleibt sie der Leseförderung treu. Sie möchte sich als Lesepatin an einer Grundschule engagieren.




Gesten der Nächstenliebe - Gemeindemitglieder verabschieden Pfarrer Lehwalder

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Eine offizielle Verabschiedung hatte Pfarrer Peter Lehwalder nicht gewollt. Aber zu seiner inoffiziellen Verabschiedungsfeier am Sonntagnachmittag waren über 80 Gemeindemitglieder gekommen. Marianne Peilstöcker, die früher lange Zeit im Kirchenvorstand mitgearbeitet hatte, sprach in ihrer Rede aus, was sicher die meisten Gäste dachten: "Mir tut es unendlich leid, dass Sie Burgholzhausen verlassen müssen. Und mir fehlt dafür jedes Verständnis." Leidenschaftlicher Applaus folgte.

Wie berichtet, hatte es einen schweren Konflikt zwischen Teilen des bisherigen Kirchenvorstands und dem heute 52 Jahre alten Pfarrer gegeben. Nach einer gescheiterten Mediation mussten der Kirchenvorstand geschlossen zurücktreten und der Pfarrer auf seine Stelle verzichten - beides zum 31. Mai und obwohl Lehwalder so viel Rückhalt in der Gemeinde hatte, dass sich sogar ein Unterstützer-Kreis für ihn gegründet hat: die "Initiative gegen Mobbing in der evangelischen Gemeinde Burgholzhausen".

Warum eine Versöhnung schließlich nicht mehr möglich war? "Es waren menschliche Animositäten", antwortete der Pfarrer, der in seiner Abschieds-Rede Schiller zitierte: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt." 21 Jahre lang hatte er die Gemeinde in Burgholzhausen betreut, zuerst mit einer vollen Stelle. Später wurde in Burgholzhausen, wegen Sparzwängen, auf eine halbe Stelle gekürzt und Lehwalder übernahm eine weitere halbe Stelle in der Friedrichsdorfer Gemeinde.

 

"Vertuschen hilft wenig"

 

Streiten sei zwar manchmal nötig, aber man müsse Maß und Ziel im Auge behalten, fuhr Lehwalder in seiner Rede fort. "Konflikte zu vertuschen hilft wenig. Das ist eine Lektion, die unsere Kirche zu lernen hat." Der Streit mit dem Kirchenvorstand schwelte seit September 2011, wurde aber erst bekannt, als die Initiative im November 2011 an die Öffentlichkeit ging.

Auslöser war eine Fragenbogenaktion im Sommer 2011, die der damalige Kirchenvorstand anders bewertete, als der Pfarrer. Die Mehrheit des Kirchenvorstands beschloss daraufhin, dass mit dem Pfarrer keine Vertrauensbasis mehr bestehe. Und als Lehwalder nicht Böses ahnend aus dem Urlaub kam, eröffnete ihm der Kirchenvorstandsvorsitzende Heinrich-Adam Loy, dass er weg müsse. Im Gemeindebrief schrieb Loy dann auch, Kirchenvorstand und Pfarrer seien übereingekommen, dass sich Lehwalder in absehbarer Zeit neuen Aufgaben stellen werde. Dem waren Gespräche mit dem Dekanat vorausgegangen.

Bei einer öffentlichen Gemeindeversammlung im Dezember 2011 dagegen erklärte Pfarrer Lehwalder, dass es gar nicht stimme, dass er weg wolle. Und die Initiative versuchte alles, was in ihrer Macht stand, um den Pfarrer behalten zu können - letztlich vergebens.

Schwer müssen die vergangenen fast zwei Jahre für Lehwalder und seine Familie gewesen sein. Seine Frau, Pfarrerin Ulrike Maas-Lehwalder (52), ist mit einer halben Stelle in Köppern unter Vertrag. Jetzt blieb dem Pfarrer nur, sich bei seinen Gemeindemitgliedern zu bedanken, "für ihre Briefe und auch für einen besonders festen Händedruck". Er dankte auch dem katholischen Diakon Diethard Fries, der mit der katholischen Gemeinde für ihn gebetet hatte, und er sagte: "Es sind diese Gesten der Freundschaft und Nächstenliebe, die mir geholfen haben, den Glauben an einen gnädigen Gott zu behalten." Jetzt sei es ihm wichtig, Frieden zu schließen "und damit letztlich Gott die Ehre zu geben."

Es sei eine schöne Zeit gewesen in Burgholzhausen, mit über 1000 Gottesdiensten, betonte Lehwalder noch. Und es sei schwer, das alles hinter sich zu lassen. Besondere Freude hätten ihm die Familiengottesdienste gemacht, die Kinderbibelwochen und der Spielkreis. Und: "Der Seniorenkreis hat uns Kraft an Leib und Seele gegeben." Und als Vorsitzender des Fördervereins der ökumenischen Diakoniestation habe er Verständnis gewonnen für die Sorgen und Nöte der kranken Menschen und des Pflegepersonals.

 

Hoffnung auf Neuwahlen

 

"Unsere Arbeit war immer von gegenseitiger Wertschätzung geprägt", sagte Jürgen Nau, der 2003 bis 2009 Vorsitzender des Kirchenvorstands gewesen war. Barbara Völksen, die wie Nau zur Initiative gehört, sagte: "Zurück bleibt Fassungslosigkeit, dass Dekan, Propst und Kirchenpräsident so etwas zugelassen haben." Jetzt bleibe nur die Hoffnung auf einen Neuanfang mit Neuwahlen des Kirchenvorstands. Das Dekanat nämlich möchte einen Übergangs-Kirchenvorstand ernennen, der bis zu den nächsten regulären Wahlen im Amt bliebe. Eine Gruppe Gemeindemitglieder fordert jedoch freie Wahlen und hat deshalb beim Kirchlichen Verfassungs- und Verwaltungsgericht in Darmstadt geklagt. Verhandlungstermin ist am kommenden Freitag. Völksen bat die Gemeindemitglieder um Spenden für die Anwaltskosten.

Dem Pfarrer hat die Kirchenleitung jetzt eine Auszeit von zwei Monaten zugebilligt. Danach soll er in der Propstei Nord-Nassau (nördlicher Taunus und Westerwald) arbeiten. Voraussichtlich bis Ende des Jahres kann er noch mit seiner Familie im Burgholzhäuser Pfarrhaus wohnen bleiben.

Zum Thema "Übergangspfarrer Michael Lohenner" sagte Lehwalder: "Wir hoffen, dass es ein Miteinander wird." Und er betonte: "Wir wollen nicht in die Gemeindearbeit eingreifen." Lohenner hatte am Sonntag seinen ersten Gottesdienst in Burgholzhausen gehalten (siehe unten stehender Bericht).



"Das habe ich nicht gewollt!" - EKS-Schüler erzählen eine schlimme Geschichte von Mobbing und vom Wegschauen

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"Ich habe nichts getan", kann zweierlei heißen. Entweder unschuldig zu sein, eben nichts "ausgefressen" zu haben, oder in einer Situation, in der andere Hilfe brauchten, nicht eingegriffen zu haben. Im gleichnamigen Stück des Wahlpflichtkurses Theater der Erich-Kästner-Schule (EKS) geht es in erster Linie ums Nichtstun, wenn es wichtig wäre, sich einzuschalten.

Lehrerin Brigitte Wilhelmy hat die Geschichte um Mobbing, Wegschauen und im Glauben sein, keine Schuld zu haben, geschrieben und auch Regie geführt. Dabei hat sie sehr modern inszeniert und mit einfachsten Mitteln eindrucksvolle Bühnenbilder geschaffen. Es spielen: 14 Schüler der neunten Realschulklassen.

Auf einer großen und einer kleinen Bühne lässt Wilhelmy die Schüler anfangs abwechselnd Sätze wie "Das habe ich nicht gewollt!", "Wo krieg’ ich jetzt meine Mathehausaufgaben her?" oder "Warum hat Luisa denn nie etwas gesagt" sagen. Dann Schwenk aufs andere Podium, dort sitzen zwei Polizisten (Svenja Seuthe, Dominik Bukovschak) und Emily (Gökce Özkesen/Rabiye Gedek), eine Freundin Luisas, beim Verhör. "Hast du ihr geholfen?", wollen die Ordnungshüter von Emily wissen. "Na ja, nicht so richtig, ich wollte halt den Anschluss an die anderen nicht verlieren", antwortet sie, "jemand kam auf die Idee bei der Neuen, also Luisa, auszutesten, wie weit man gehen kann."

Szenenwechsel, es geht weiter auf der großen Bühne. Die beiden Licht- und Tontechniker Daniel Brück und Simon Elborg machen einen tollen Job. Nun zeigen die Schüler anhand von verschiedenen Szenen aus dem Schulalltag und der Freizeit, wie Luisa (Svenja Weber) ausgegrenzt wird: Niemand will im Kino neben ihr sitzen, sie wird ausgenutzt, macht die Mathehausaufgaben für Lucas (Sefa Tekeli), Hausarbeiten für Donna (Gülsüm Albayrak), Nadine (Tamara Kossmann) und Nelly (Lisa Rueen), sie soll Geld ranschaffen, schließlich habe sie reiche Eltern, sie wird herumgeschubst und geschlagen. Der ewig verschlafene Tom (Julius Metzner) und die eher sanfte Malona (Michèle Triesch) hängen sich da nicht rein.

Emily, die Einzige, die ab und zu ein nettes Wort für Luisa hat und die eigentlich, gäbe es Donna, Nadine, Nelly und Lucas nicht, mit ihr befreundet wäre, bleibt ebenfalls still und tut nichts gegen das immer heftiger werdende Mobbing. Der Lehrer (Yannik Ortmann) scheint überhaupt nichts mitzubekommen, die Eltern Luisas (Yannik Ortmann, Sarah Eich) sind nur mit sich selbst beschäftigt.

Im Publikum ernste, teils traurige und auch entsetzte Gesichter. Die jungen Schauspieler setzen ihr Stück sehr wirklichkeitsnah um und das geht jedem unter die Haut. Am Ende wird Luisa auf einer Party dermaßen bloßgestellt, dass sie keinen anderen Ausweg als Selbstmord sieht. Sie nimmt Schlaftabletten und am nächsten Tag sind alle völlig überrascht, als sie vom Tod ihrer Mitschülerin hören. Wenigstens Emily hat ein schlechtes Gewissen, denn sie weiß: "Ich habe nichts getan, um das Mobbing zu verhindern."

Am Schluss erklärt Gülsüm: "Es war sehr schwer, so gemein, wie Donna zu sein." Und Sefa meint: "Keine Klasse ist perfekt, es gibt einige, die mobben." Svenja ist froh, dass sie in ihrer Klasse in der EKS keine "Luisa" ist: "Ich bin sogar mal eingeschritten, als ein Junge angegriffen wurde." Die jungen Schauspieler und Wilhelmy können zufrieden mit ihrer gelungenen Arbeit sein. "Wir wollten Aufmerksamkeit erregen." Das wurde an diesem Abend auf jeden Fall erreicht.



SCC in "Weiherlaune" - Steinbachs Karnevalisten begrüßen den Sommer mit einer Party

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Kleiner Verein, große Party, so ließe sich wohl das inzwischen zur kleinen Tradition gewordene Sommerfest des Steinbacher Carneval Clubs (SCC) auf den Punkt bringen. Bereits zum vierten Mal feierte der Verein gemeinsam mit den Steinbachern und befreundeten Vereinen Sommerfest am Steinbacher Weiher.

"Wir haben zwei große Zelte auf der Wiese aufgestellt", berichtete der Pressesprecher des SCC, Thomas Wald. Am Samstag begann die Party pünktlich um 14 Uhr. "Unser Konzept war diesmal etwas anders", berichtete Thomas Wald. "Bisher waren die Kinderaktivitäten immer durch eine Hecke von der Wiese abgetrennt. Die haben wir entfernt, so dass sich die Eltern im Zelt oder an den Stehtischen unterhalten konnten und gleichzeitig ihre Sprösslinge im Blick hatten", so Wald. Das habe dazu geführt, dass viele auch länger geblieben seien.

Am Samstagabend machte Vereinsmitglied Lars Baumbach alias DJ Lars für seine Vereinskollegen Stimmung. Auf der Wiese wurde zu Fetenhits getanzt und gesungen. Das Organisationsteam schenkte fleißig Getränke aus, es wurden Würstchen und Steaks gegrillt, dazu gab es Kartoffelsalat. "Super angekommen ist auch unsere Currywurst", berichtete Wald. "Michael Dill hatte beim Stadtfest eine selbst kreierte Currysoße ausgegeben und wir konnten ihn dazu überreden, sie auch für unser Sommerfest zu machen", freute sich Thomas Wald. Normalerweise, so weiß Thomas Wald inzwischen aus Erfahrung, isti der Samstag immer stärker besucht. Dieses Jahr war es allerdings andersherum, was vielleicht auch an dem kurzen, aber heftigen Regenschauer am Samstag gelegen haben könnte, der den Kinder-Workshop der Fidelity-Garde buchstäblich ins Wasser fallen ließ. "Dafür war der Sonntag noch besser besucht."

Insgesamt konnten wir auf dem Sommerfest rund 700 Besucher begrüßen", so Wald. Der Sonntag startete mit einem Frühschoppen von 10 Uhr an. Das Highlight des Tages war der Auftritt der Jugendbrassband des KV Frohsinn Oberursel, die die Gäste mit ihrer Musik bestens unterhielt. "Der Auftritt kam sehr gut an", bestätigte Thomas Wald.

Da viele Steinbacher inzwischen vom "Weiherfest" sprechen, wenn der SCC zum Sommeranfang einlädt, wird die Veranstaltung im kommenden Jahr auch offiziell so getauft werden, kündigte Wald an.



Das wiedergefundene Lächeln - Homburger Verein mit großen Plänen

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Lena hat ein Foto ihrer Familie nach Bad Homburg mitgebracht. "Nascha Mama", sagt sie und deutet auf eine Frau, die inmitten der Kinderschar sitzt: "Unsere Mama." Und während sie das sagt, huscht ein schüchternes Lächeln über ihr Gesicht. Lena ist zwölf Jahre alt, sie ist blond und besitzt ein bezauberndes Lächeln. Doch lange Jahre war dieses Lächeln verschwunden - von den Lebensumständen im weißrussischen Distrikt Tscherikow, der noch immer unter der radioaktiven Verstrahlung der Tschernobyl-Katastrophe leidet, weggewischt.

Doch dank "nascha Mama" - und auch der Hilfe aus Bad Homburg - lacht Lena jetzt wieder. Sie hat ihr Lächeln wiedergefunden in dem weißrussischen Familienwaisenhaus, das der Homburger Verein Patenschaften für Tschernobylkinder gebaut hat und das jetzt vom weißrussischen Staat weiterbetrieben wird. Dort lebt Lena, und es scheint so, als hätte sie hier inmitten der zehnköpfigen neuen Familie ihr Glück gefunden.

"Lena ist ein besonderes Mädchen", sagt der Vorsitzende des Vereins, Michael Grüning. Sie ist in das - ebenfalls mit Homburger Unterstützung errichtete - Sozialzentrum in Tscherikow gekommen, weil sie es zu Hause nicht mehr ausgehalten hat. Jetzt in ihrem neuen Heim findet sie das Familienglück, was ihr bei ihrer leiblichen Mutter verwehrt geblieben ist. So wie Lena geht es vielen Kindern in und um Tscherikow. Alkohol ist ein allgegenwärtiges Problem, die Familienbande zerreißen, weil die Väter verschwunden sind, weil Arbeits- und Perspektivlosigkeit herrschen. Um Kinder wenigstens die Chance zu geben, dieser Spirale nach unten zu entfliehen, setzt man in Weißrussland zunehmend auf diese Familienwaisenhäuser. Die Kinder, die hier aufgenommen werden, haben die Chance auf eine gute Schulausbildung, regelmäßiges Essen, ein intaktes soziales Netz und damit auch gute Aussichten, ihre Zukunft positiv zu gestalten.

"So ein Mädchen wie Lena hat auch uns als Verein vor Augen geführt, wie wichtig diese Familienwaisenhäuser sind", sagt Grünig. Und deshalb will man nun eine weitere Einrichtung bauen. "So schnell, wie es geht. Doch wir haben derzeit noch ein drängendes Problem, das wir zuerst lösen müssen", sagt Grüning.

Dieses Problem hängt mit den dreimonatigen weißrussischen Sommerferien zusammen. "Schule bedeutet für diese Kinder nicht nur Unterricht, sondern auch regelmäßiges Essen: Frühstück, Mittagessen und ein Imbiss. Das alles fehlt für drei Monate", schildert Grüning die Sachlage. Geld, um gesundes Essen für die durch die an vielen Stellen noch immer vorhandene radioaktive Strahlung oft angegriffene Gesundheit der Kinder zu kaufen, haben viele Eltern nicht. So muss dann das mitunter belastete Gemüse aus dem Garten herhalten. Die Folgen, die das für die Kinder hat, kann man sich leicht vorstellen.

"Wir sind deswegen gefragt worden, ob wir nicht auch in Weißrussland eine solche Freizeit wie hier in Bad Homburg für Kinder aus den verstrahlten Gebieten in und um Tscherikow auf die Beine stellen könnten", sagt Grüning. "Wir könnten damit für rund 80 Kinder die Ernährung in den Sommermonaten gewährleisten."

Eigentlich sei es mehr ein Hilfeschrei gewesen, der den Verein ereilt habe, meint der Vorsitzende. In Tscherikow habe man insgeheim gehofft, dass die Homburger Helfer schon für dieses Jahr so eine Freizeit organisieren könnten, doch dazu sei einfach nicht mehr genügend Zeit gewesen. Denn immerhin 20 000 Euro an Anschubfinanzierung werde diese Freizeit kosten, schätzt Grüning. In den nächsten Jahren würde es dann aber billiger werden, weil ja Spielgeräte schon da seien, Hausumbau und Ähnliches schon getätigt seien. Demnächst werde man sich daher auf die Suche nach einem geeigneten Haus auf unverstrahltem Boden begeben. Bis zum kommenden Jahr sollte es machbar sein, so etwas zu organisieren, glaubt Grüning - wenn denn die Finanzierung gestemmt werden könne. Daneben sollen auch die Freizeiten in Bad Homburg weitergeführt werden.

Wer den gemeinnützigen Verein Patenschaften für Tschernobylkinder bei seiner Arbeit für die Kinder von Tscherikow unterstützen möchte, kann dies tun mit einer Spende auf das Vereinskonto "Patenschaften für Tschernobylkinder", Kontonummer 1 800 40 20, bei der Taunus-Sparkasse, BLZ 512 500 00. Spendenquittungen werden ausgestellt.



Aufregung um Geiselnahme - 48-Jähriger fordert Ausreise nach Brasilien - Nach Verhandlungen gibt der Deutsche auf

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In der Nacht zum Montag ist eine vermeintliche Geiselnahme in Grävenwiesbach unblutig zu Ende gegangen. Gegen 21.30 Uhr meldete sich ein 48-jähriger Mann beim Notruf der Rettungsleitstelle. Dieser erzählte er, dass er zwei Kinder in seiner Gewalt habe und forderte, nach Brasilien ausgeflogen zu werden.

Sofort wurden zahlreiche Einsatzkräfte alarmiert, man musste schließlich vom Schlimmsten ausgehen. Immer wieder wählte der Deutsche den Notruf und blieb so mit der zentralen Leitstelle in Kontakt. Zwischenzeitlich hatte man den Verbleib der im Haus lebenden, sowie den zwei eigenen, bei seiner Ex-Frau wohnenden, Kinder geklärt. Gegen 0.20 Uhr erklärte er sich bereit aufzugeben und sich in die Obhut von Kräften von Feuerwehr oder Rettungsdienst zu begeben. Um 0.20 Uhr verließ er das Haus und wurde von Spezialkräften der Polizei widerstandslos festgenommen. Bei der Durchsuchung der Wohnung waren keine Kinder auffindbar.

Das Motiv für die vorgetäuschte Bedrohungssituation dürften nach ersten Einschätzungen gesundheitliche, vordergründig psychische Probleme sein, meldete die Polizei gestern. Der Beschuldigte wurde in eine Psychiatrie eingewiesen, die Ermittlungen dauern an.



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